Eine Ohrenentzündung ist eine richtig unangenehme Sache für den Hund. Die ersten Anzeichen sind meist ein häufiges Kopfschütteln des Vierbeiners, kratzen am Kopf und auch das Schräghalten des Kopfes. Ohrenentzündungen kommen bei Hunden leider sehr häufig vor und betreffen in den meisten Fällen den äußeren Gehörgang.
Der Fachausdruck ist Otitis externa oder von vielen Hundeleuten auch Ohrenzwang genannt. Da eine Ohrenerkrankung schnell chronisch werden kann und sie häufig verschiedene Ursachen hat, sollte man auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen, um das Krankheitsbild und die Gründe dafür, genauer untersuchen zu lassen.
Natürlich muss es aber nicht immer gleich eine Entzündung sein, wenn man Dreck (Cerumen - Ohrenschmalz) im Ohr des Vierbeiners entdeckt. In diesem Fall sollte man mit einem weichen und angefeuchteten Tuch die Ohrmuschel des Vierbeiners reinigen. In der Apotheke, im Onlinehandel und bei Tierärzten gibt es häufig Reinigungslösungen für die Ohren unserer Lieblinge. Auf den Einsatz von Ohrenstäbchen sollte man möglichst verzichten! Das ist viel zu gefährlich, da man schnell mal zu tief in den Ohrkanal gerät und außerdem stopft man eher den Dreck weiter rein, als ihn damit zu entfernen. Ein bisschen Dreck ist immer mal da, man sollte also nicht ständig am Ohr "rummachen", nur weil man etwas Cerumen entdeckt. Die natürliche Selbstreinigungskraft des Ohres soll ja erhalten bleiben!
Wie erkenne ich eine Ohrenentzündung?
- Kopfschütteln
- Kratzen am Kopf bzw. Ohr
- Geröteter Gehörgang
- Schwellung des Gehörgangs
- Dreck im Ohr (bei Entzündungen meist braun-schwarz oder sogar eitrig)
- Starker Ohrgeruch
- Berührungsempfindlichkeit am Ohr
- Schräge Kopfhaltung
Mögliche Gründe und Ursachen für eine Entzündung!
- Wir hatten das Thema ja schon bei uns - Grannen oder auch Grashalme! Häufig tritt das bei Jagdhunden oder bei Vierbeinern auf, die viel in der Nähe von Feldern und Feldwegen unterwegs sind.
- Milben - Durch eine allergische Reaktion auf Milben entsteht die Entzündung und die Erkrankung nimmt seinen Lauf.
- Hefepilze & Bakterien
- Allergien und Unverträglichkeiten - Viele Allergiker unter den Vierbeinern, egal ob auf Futter oder diverse andere Dinge, neigen zu Ohrentzündungen. Fast 80% aller Allergikerhunde haben leider auch mit Ohrentzündungen zu kämpfen. In manchen Fällen wird erst durch die Ohrenproblematik überhaupt erkannt, dass der Vierbeiner eine Allergie oder Unverträglichkeit hat!
- Prädisponierende Gründe - Vierbeiner mit Schlappohren und Hunde mit Haaren im Gehörgang bzw. auch mit einem engen Gehörkanal oder einer stark verstärkten Cerumenproduktion sind häufiger betroffen. Diese Sonderfaktoren beeinträchtigen die normale Reinigungsfunktion des Ohres und sind deshalb begünstigend für eine Ohrenentzündung.
- Bei Hunden, denen Haare im Gehörgang wachsen (leider ein durch die Zucht von Langhaarhunden entstandene Problematik) sollten die Haare aus diesem gezupft, d.h. entfernt, werden! Gute Hundefriseure machen das und es ist bei gesunden Ohren schmerzfrei, die Wurzel der Haare sind nicht tief in der Haut und wachsen leider wieder nach! Pudel, Shizu, Malteser, Bobtail und so weiter, sollten zur Vorbeugung gleich als Welpen an diese Vorbeugung gewöhnt werden!
Behandlung einer Ohrenentzündung!
Eine Ohrenentzündung sollte immer behandelt werden und auch möglichst schnell, da die Behandlung zu Beginn der Krankheit meist noch sehr einfach von statten geht. Wie bereits zu Beginn geschrieben, kann es sonst schnell chronisch werden und so etwas dann noch in den Griff zu bekommen, ist leider häufig sehr schwierig. Deshalb bei einer Ohrenentzündung schnell zum Tierarzt und abklären lassen, woran es liegt und entsprechend behandeln lassen.
Was wird der Tierarzt tun?
- Reinigung des Ohres von dem krankhaften Sekreten und überflüssigen Ohrenschmalz
- Spülung des Ohres mit einer antiseptischen Lösung
- Reinigung des ausgespülten "Drecks"
- Behandlung mit entsprechenden Medikamenten (je nach Ursache der Erkrankung), Salben und eventuell sogar Antibiotika, wenn es sich um eine schwere Entzündung handelt!
Zuhause muss man dann selber mit einer Salbe oder Tropfen (vom TA) weiterbehandeln, bis die Krankheit komplett verschwunden ist. Je nachdem was verschrieben wird, kann es einige Zeit dauern. Die Behandlung sollte aber konsequent zu Ende gebracht werden, da sonst schnell die Entzündung wieder ausbricht. Es macht also definitiv auch Sinn am Ende noch einmal kontrollieren zu lassen, ob tatsächlich alles ok ist.
Wir drücken euch wie immer die Daumen, dass euer Vierbeiner von dieser Krankheit verschont bleibt!